Freimaurerei als kulturelle Praxis der Befreiung II: Spiritualität, Ästhetik und geglückte Existenz. Konzepte einer neuzeitlichen Weltanschauung im Lichte der Gegenwart

Akademietagung in Neuwied, Samstag, den 13. November 2010
in Zusammenarbeit mit der Freimaurerloge „Zur Wahrheit und Treue“

Wer danach fragt, was die Attraktivität der Freimaurerei für den einzelnen Freimaurer ausmacht, wird viele verschiedene Antworten erhalten. Neben individuelle Gründe treten kulturelle, die sich gegenseitig auszuschließen scheinen: die gesellschaftliche Dimension der Freimaurerei mit ihrem Eintreten für die Rechte des Individuums, für Gerechtigkeit und Toleranz einerseits und die spirituelle Dimension andererseits. Was leistet die Vermittlung dieser beiden Dimensionen?

Die diesjährige Herbsttagung der Akademie forum masonicum möchte sich dieser Fragestellung widmen. Dabei fragt sie – in Fortsetzung eines Themas des letzten Frühjahrsseminars der Akademie – insbesondere nach der Rolle der rituellen Praxis, der Ästhetik und des Selbsterziehungskonzeptes in der Freimaurerei innerhalb dieses Vermittlungsgeschehens. Selbstkritisch soll aber auch reflektiert werden, worin die Einseitigkeiten einer Weltanschauung liegen können, deren Grundüberzeugungen als Antwort auf eine sehr spezifische geistige Problemlage in der Epoche der Neuzeit entwickelt wurden.

Vorträge mit anschließender Diskussion:

  • Professor Dr. Linda Simonis (Universität Köln):
    Ästhetik und spirituelle Erfahrung im Freimaurertum. Rituale und esoterische Symbolsprache
  • Professor Dr. Dieter A. Binder (Universität Graz/Andrássy Universität Budapest):
    Der Tod im Ritual – nur eine Frage der Ästhetik?
  • Professor Dr. Linus Hauser (Universität Gießen):
    Weltimmanente Spiritualitäts- und Heilskonzepte

Kunst des glückenden Lebens und des guten Sterbens. Transformation und Tod in der Freimaurerei

Akademieseminar in Bonn, Samstag, den 25. Juni 2011

Transformation und Tod sind Lebensthemen. Als solche haben sie einen ganz natürlichen Platz in der Freimaurerei. Die Art, in der sie in ihr angesprochen werden, ist nicht kontextfrei. Sie ist kulturell geprägt von der Entstehungszeit der Freimaurerei, sie hat sich mit der historischen Entwicklung der Maurerei transformiert und sie steht im Horizont unserer zeitgenössischen Wahrnehmungsformen. So sollen sie auch im Rahmen des Seminars der Akademie forum masonicum e.V. thematisiert werden.

Wenn man die Freimaurerei als Erziehungsprinzip liest, dann zählen die Aufklärung und die Konstruktion des guten, d.h. erfüllten Lebens zu den Rahmenbedingungen, unter denen sich die Königliche Kunst im 18. Jahrhundert entfalten konnte. Diesem Konzept widmet sich der erste Teil des Seminars. Der Tod ist eines der herausragenden Themen der Freimaurerei; als solches begleitet es den Freimaurer bis zum Meistergrad und darüber hinaus.

Im zweiten Teil des Seminars soll bewusst die zeitgenössische (populär-)kulturelle Auseinandersetzung mit dem Thema Tod als Ausgangspunkt genommen werden, um sich dem freimaurerischen Todesbild zu nähern. Die leitende These bei dieser Annäherung besteht darin, dass sich unser Bild vom Tod in den letzten 10 Jahren stark transformiert hat und damit auch seine Thematisierung in der Freimaurerei neu interpretiert werden kann. Im Unterschied zu den jährlich stattfindenden Akademietagungen soll im Seminar der gemeinsame Arbeitsprozess im Vordergrund der Veranstaltung stehen. Den Impulsreferaten der Referenten folgen gemeinsame Diskussionen.

Vorträge mit anschließender Diskussion:
  • Professor Dr. Dieter A. Binder (Universität Graz/Andrássy Universität Budapest):
    Freimaurerei oder das Konzept eines guten Lebens
  • Dieter Ney:
    Bilder des Todes in der zeitgenössischen Kultur
  • Dieter Ney:
    Das freimaurerische Bild vom Tod