Akademietagung in Berlin, Samstag, den 11. November 2017
Zum Thema
Nach einer mehr als 300-jährigen Geschichte unterscheidet sich die Freimaurerei nicht nur von Land zu Land, sogar innerhalb eines Landes werden sehr unterschiedliche freimaurerische Stile gepflegt.
Diese Vielfalt ist nicht nur für den äußeren Beobachter unübersichtlich, sie provoziert auch innerhalb der Freimaurerei Diskussionen. Diese werden dort unangenehm, wo implizit oder explizit die Überlegenheit der eigenen Tradition des jeweiligen Diskussionsteilnehmers behauptet wird. Wie viele andere kulturelle Phänomene stand auch die Freimaurei im Spannungsfeld zwischen starrer Bewahrung der Tradition und Anpassung an die jeweilige Gegenwart, ein Spannungsfeld, das viele unterschiedliche Positionen erlaubt und sehr verschiedene historische Ausprägungen der Freimaurerei ermöglicht hat, von denen einige nur noch Forschungsgegenstand der Historiker sind.
Die aktuell gelebte Vielfalt der Freimaurerei soll im Rahmen der diesjährigen Tagung der Akademie forum masonicum zur Sprache kommen. Eine Freimaurerin und zwei Freimaurer werden in Referaten über das Profil „ihrer“ Freimaurerei sprechen. Ihr langjährige Erfahrung und ihre Arbeit in verschiedenen Institutionen der Freimaurerei ermöglichen ihnen einen Blick auf die Bedeutung der Tradition in ihrer Lehrart, auf die Notwendigkeit der Entwicklung eines ausgeprägten eigenen Profils und auf die Risiken und Chancen einer Anpassung an die aktuelle Zeit.
In den Referaten soll sowohl der historische Hintergrund, die „Philosophie“, aber auch der „Alltag“ der jeweiligen Lehrart beleuchtet werden. Im Anschluss an die Referate besteht die Möglichkeit zur Diskussion.
Programm
10:00
Begrüßung durch Dieter Ney, Vorstandsvorsitzender der Akademie forum masonicum e.V.
10:30
Vortrag von Dr. Susanne Balazs (Wien)
„Le Droit Humain, eine freimaurerische Obödienz für Männer und Frauen. Was bedeutet das für die freimaurerische Idee und für den freimaurerischen Alltag in den Logen?“ (Vortragstext)
13:30
Vortrag von Rolf Keil (Frankfurt/Main)
„Wir haben Ehrfurcht vor den alten Ritualen … Der Umgang mit dem Erbe der Reformloge“ (Vortragstext)
15:00
Vortrag von Eberhard Panne (Frankfurt/Main)
“Die fünf Punkte der Meisterschaft des Freimaurerordens”
Die Referenten
Dr. Susanne Balazs
ist Fachärztin für Neurologie und Psychiatrie, Großrednerin des Großrates der Föderation Droit Humain Österreich, Gründungsmeisterin und langjährige MvSt der Loge Helios in Wien, MvSt der Perfektionsloge des Droit Humain in Budapest.
Rolf Keil
ist Referatsleiter Arbeitsmarktpolitik im Hessischen Ministerium für Soziales und Integration, Altstuhlmeister der Loge Lessing (Großloge der Alten Freien und Angenommenen Maurer von Deutschland) in Frankfurt/ Main, zugeordneter Distriktsmeister Hessen/Thüringen und Mitglied der Loge Friendship in Edinburgh (Großloge von Schottland).
Eberhard Panne
war langjähriger Logenmeister seiner Mutterloge „Wilhelm zur Unsterblichkeit“ (Große Landesloge von Deutschland) in Frankfurt/Main, Leiter des Frankfurter Meisterzirkels, der Provinzialloge Hessen und des Frankfurter Arbeitszirkels der Forschungsloge Quatuor Coronati; im Landesgroßbeamtenrat ist er zuständig für die Andreas-Seminare und seit 2006 ist er Mitglied im Ordensrat, dem höchsten Gremium der Großen Landesloge von Deutschland; Träger der Silbernen Paulskirchenmedaille der Vereinigten Großlogen von Deutschland.
Praktische Informationen
Veranstaltungsort: Logenhaus der Großen National-Mutterloge “Zu den drei Weltkugeln”, Heerstr. 28, Berlin-Charlottenburg